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DE - Ein Mohnblumenmeer gegen das Vergessen. Wer hat sie nicht auch schon entdeckt? 3200 seidene Klatschmohnblumen wurden in den letzten Wochen auf dem Münchner Königsplatz gepflanzt. Der Künstler Walter Kuhn hat sie als Erinnerung an die Gefallenen des 1. Weltkrieges aufstellen lassen. Die Kunstinstallation "Never again" wird offiziell am 11. November um 11:00 Uhr eröffnet und ist danach noch drei Wochen lang zu sehen.
Doch warum ausgerechnet am 11. November? Am 11. November 1918 endete mit dem Waffenstillstand von Compiègne der Erste Weltkrieg. Der 100. Jahrestag ist Anlass zum Rückblick, aber
auch zur vertieften Auseinandersetzung mit unserer eigenen Geschichte.
Grund genug für mich in der Früh um 6:00 Uhr aufzustehen und das Blumenmeer im diesigen Morgengrauen mit der bezaubernden Désirée zu besuchen.
Ich liebe die Stille zu dieser Uhrzeit und die magische Stimmung, die von einem herbstlichen Morgen ausgeht.
Désirée und ich waren noch ziemlich müde, aus irgendeinem Grund hatten wir beide nicht genügend Schlaf bekommen.
Ich war anfangs doch etwas aufgeregter als sonst. Zum einen, so empfinde zumindest ich, sind die eigenen Ansprüche höher, wenn man zum einen eine gute Freundin fotografieren soll und zum Anderen, diese Freundin auch noch selbst als Fotografin wunderbare Bilder macht. Also ja keinen Druck aufbauen! Vor allem nicht sich selbst.
Wir hatten dieses Shooting gar nicht so arg geplant, sondern sind eher sehr spontan auf die Idee gekommen. Was wir wussten, es sollte mit einem Kleid geshootet werden. Désirée hatte verschiedene Kleider mit; ich weiß, ihr Favorite ist diese lange schwarze Abendkleid. Am Anfang hatte ich wirklich Bedenken, dass die Farbe zu viel schlucken würde, doch in Anbetracht der Situation hätte wirklich kein anderes Outfit besser gepasst, als dieses.
Das Shooting war sehr nachdenklich und auch emotional; sie im schwarzen Kleid inmitten von glühend rotem Mohn.
Denn für mich persönlich stehen diese Blumen nicht nur für die Gefahren und Menschen vor 100 Jahren sondern auch für die Wirren der heutigen Zeit.
Ich verstehe es so, dass ich als Fotografin und Künstlerin, selbst Kunstwerke erschaffen kann, indem ich die Kunst von anderen Künstlern aufgreife und so verschiedene Geschichten und Leben neu miteinander verwoben werden.
Denn durch die Kunst und uns Menschen lassen wir die Gedanken an vergangene Zeiten passieren, arbeiten sie auf und erschaffen so Neues, was wir der nachfolgenden Welt hinterlassen können.
Auf das die Taten unserer Ahnen nie vergessen werden.
"Never Again"
Für Désirée:
And on an early morning she found herself in a red glowing poppy field.
She needed to go through different times to really appreciate life and understand what it means to persevere, overcome and have faith.
And now she knew she‘s braver than she believes, and stronger than she seems.
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